Ich weiß nicht, wie es euch geht, aber
für mich gibt es kein Weihnachten ohne Winter.
Allerdings ist die Frage damit noch
nicht geklärt, denn auch wenn das Wetter mir einen Strich durch die
Rechnung gemacht hat, habe ich versucht, das zu kompensieren.
Ich habe in diesem Jahr so viele
Plätzchen gebacken, wie noch nie, ich habe mir doppelt und dreifach
Mühe gegeben, meine Geschenke einzupacken, habe sogar geholfen den
Tannenbaum zu schmücken und ich war trotz dieses Sau-Wetters auf
einem Weihnachtsmarkt. Das jedoch war eine weniger besinnliche
Erfahrung. Ich war zusammen mit meiner Mutter und meiner Schwester
unterwegs und der Wind peitschte uns die nasskalte Luft ins Gesicht –
von Weihnachtsgefühlen keine Spur. Ich habe außerdem eine
Lichterkette quer durch mein Zimmer gespannt und Weihnachtslieder
gehört – keine zauberhafte Wirkung.
Ich muss sagen, ich habe schon echt
Angst gegen den alljährlichen Weihnachtszauber immun zu sein.All diesem Ärger zum Trotz habe ich mich ans Klavier gesetzt, mit dem festen Vorsatz selbst für ein bisschen weihnachtliche Stimmung zu sorgen, aber Weihnachtslieder sind ja so einfache und langweilige Klavierstücke – da kann ich genauso gut „Alle meine Entchen“ spielen...vielleicht merkt ihr schon: es ist wirklich schlimm mit mir.
Ich werde mich jetzt -am Mittag des 23. Dezembers- auf den Weg in die Stadt machen und mein letztes Geschenk abholen, danach setze ich mich in meiner weihnachtlichsten Schlafanzughose in mein Zimmer und zünde ein paar Kerzen an – in der Hoffnung, nicht allen die Vorfreude auf Weihnachten genommen zu haben.