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Mittwoch, 20. Juli 2016

Was du nicht verpasst

In einer Welt, die so kurzlebig ist wie die unsere, haben wir Angst jede Sekunde etwas zu verpassen. Dieser Angst ist die Freude an den kleinen Dingen und die Fähigkeit zu genießen gewichen. Während wir uns Gedanken machen um all die Dinge, an denen wir nicht teilnehmen, bemerken wir gar nicht, wie wir die Schönheit dessen übersehen, was wir gerade erleben.

Mal ein Beispiel: ich bekomme in diesem Sommer die Möglichkeit, ein zweites Mal in den Urlaub zu fahren, ohne dass es mich auch nur einen Cent kostet. Die Reise geht an den gleichen Ort an dem ich vor einem Monat etwa bereits zwei Wochen Urlaub verbracht habe. Und eigentlich ist das Grund genug mich riesig zu freuen, doch stattdessen mache ich mir Gedanken darüber, dass ich es in diesem Sommer wohl nicht mehr mit meinen Freundinnen spontan an die See schaffen werde. Eine Freundin hatte den Vorschlag vor zwei Monaten geäußert an einem Tag in den Ferien ganz spontan einfach alles ins Auto zu schmeißen und für einen Tag hoch ans Meer zu fahren. Da wir jetzt alle zu unterschiedlichen Zeiten irgendwo in der Welt verstreut sind wird das wohl doch nichts mehr. Und trotzdem habe ich Angst, das zu verpassen.
Mit den Gedanken bei diesem einzigen Tag, nehme ich mir die Freude auf 14 mal so viele Tage, die ich mit meiner Familie am Strand mit wohl möglich viel besserem Wetter verbringen werde. Das ist doch vollkommen paradox.
Und es wird noch schlimmer: während mir solche Dinge durch den Kopf gehen, sitze ich bei 32° C im Garten, jederzeit bereit in den Pool zu steigen und habe eigentlich schon den schönsten Urlaub um mich herum.

Und deswegen wird es jetzt Zeit, dass ich aufhöre zu planen und einfach den Tag genieße, denn eigentlich verpasse ich ja doch nichts Wichtiges.