In einer Welt, die so kurzlebig ist wie
die unsere, haben wir Angst jede Sekunde etwas zu verpassen. Dieser
Angst ist die Freude an den kleinen Dingen und die Fähigkeit zu
genießen gewichen. Während wir uns Gedanken machen um all die
Dinge, an denen wir nicht teilnehmen, bemerken wir gar nicht, wie wir
die Schönheit dessen übersehen, was wir gerade erleben.
Mal ein Beispiel: ich bekomme in diesem
Sommer die Möglichkeit, ein zweites Mal in den Urlaub zu fahren,
ohne dass es mich auch nur einen Cent kostet. Die Reise geht an den
gleichen Ort an dem ich vor einem Monat etwa bereits zwei Wochen
Urlaub verbracht habe. Und eigentlich ist das Grund genug mich riesig
zu freuen, doch stattdessen mache ich mir Gedanken darüber, dass ich
es in diesem Sommer wohl nicht mehr mit meinen Freundinnen spontan an
die See schaffen werde. Eine Freundin hatte den Vorschlag vor zwei
Monaten geäußert an einem Tag in den Ferien ganz spontan einfach
alles ins Auto zu schmeißen und für einen Tag hoch ans Meer zu
fahren. Da wir jetzt alle zu unterschiedlichen Zeiten irgendwo in
der Welt verstreut sind wird das wohl doch nichts mehr. Und trotzdem
habe ich Angst, das zu verpassen.
Mit den Gedanken bei diesem einzigen
Tag, nehme ich mir die Freude auf 14 mal so viele Tage, die ich mit
meiner Familie am Strand mit wohl möglich viel besserem Wetter
verbringen werde. Das ist doch vollkommen paradox.
Und es wird noch schlimmer: während
mir solche Dinge durch den Kopf gehen, sitze ich bei 32° C im
Garten, jederzeit bereit in den Pool zu steigen und habe eigentlich
schon den schönsten Urlaub um mich herum.
Und deswegen wird es jetzt Zeit, dass
ich aufhöre zu planen und einfach den Tag genieße, denn eigentlich
verpasse ich ja doch nichts Wichtiges.